Reflecting Culture
Nach einem Entwurf der Hochschule für Technik Stuttgart
Was macht unsere Kultur aus? Welche Ethik wollen wir vorleben? Die moderne Installation „Reflecting Culture“ trifft im Torraum Kultur auf die Stimmung der Parkanlage aus dem 19. Jahrhundert. Sie kehrt eine Andersartigkeit nach außen, die man in einem solchen Umfeld nicht erwarten würde.
Die Stelen, die sich in zehn Gruppen über den gesamten Torraum ziehen, regen dazu an, Augenscheinliches aufs Wesentliche zu prüfen. Ist es die Fassade oder der Inhalt, der zählt? Statt seltene Rohstoffe für das temporäre Kunstwerk zu verbrauchen, werden wiederverwendbare Materialien eingesetzt. So bestehen die Stelen aus stapelbaren Lebensmittelboxen. Als Mietelement werden die Einzelteile nach der Weltausstellung Reformation wieder ihrer eigentlichen Funktion zurückgeführt.
Denn nicht der Wert der Rohstoffe bestimmt die Wirkung. Das Zusammenführen der sehr einfachen Einzelelemente führt zu einer Wertigkeit. Die Installation aus 48 Stelen steht dabei nicht passiv am Wegesrand, sondern eröffnet eine Sicht-Beziehung zum Kunstobjekt. Als Sitzbank dienen gebrauchte Traktorensitze: rot lackiert auf schwarzem Stahl-Sockel-Untergrund liegen sie wie Marienkäfer auf einer Wiese.
Tagsüber reflektiert die metallische glänzende Verkleidung der sechs, neun und zwölf Meter hohen Stelen. Nachts werden sie wie Leuchttürme zu Anziehungspunkten im ansonsten unbeleuchteten Park. In dieser Dimension ist das Kunstwerk auch eine Erweiterung des Konzeptes, mit dem die Studierenden der Hochschule für Technik Stuttgart im Wettbewerb überzeugten. „Reflecting Culture“ – so der Titel des Entwurfes – liegt die Idee von Kultur als Spiegel unserer Existenz zugrunde. Mit der auf Nachhaltigkeit angelegten Umsetzung wird eine Haltung demonstriert, die unsere Kultur reflektiert.
Text von
Katharina Wagner
Reformationsjubiläum 2017 e.V., Lutherstadt Wittenberg
links zu Veröffentlichungen:
file:///L:/projekte/wittenberg%20PC13/Presse/r2017%20-%20Beitrag.htm