Studie Ufergestaltung Feuersee, Stuttgart
Die Elemente und Grundgedanken des Entwurfes
Um die Symmetrie sowie die bekannten Blickachsen (Hermannstraße – Johanneskirche) zu
wahren bzw. zu unterstreichen wurden sämtliche entwurfsrelevanten Bereiche diesem Leitgedanken untergeordnet – weder hochbauliche Strukturen noch ergänzende Bepflanzung treten dieser Haltung entgegen – sondern unterstützen diese! Das leichte und schlanke Holzdeck unterstreicht in einer kraftvollen Eleganz das geometrische Grundprinzip der Feuerseeanlage. Ebenso die weiteren damit zusammenhängenden Funktionselemente:
– der Kinderspielbereich,
– die erweiterten Bänke und Sitzmöglichkeiten
– die harmlose und auf das äußerste zurückgenommene Erschließungsrampe
Vor dem Hintergrund des denkmalgeschützten Gesamtensembles wurde dieses ergänzende Holzdeck, die für die barrierefreie Erschließung notwendige Rampe, sowie die bestehende Treppenanlage in einer ruhigen und selbstverständlichen Art und Weise parallel zu den übrigen raumbildenden Bauteilen ergänzt und aneinander gefügt. Neues und ergänzendes löst sich einerseits durch seine Materialität ablesbar vom seitherigen ab, verselbstständigt sich jedoch nicht soweit, als dass es nicht zu einem neuen und gesamtheitlichen Feuerseeufer führen würde.
Ebenso wird das zufließende Frischwasser durch die vorgeschlagenen Kaskaden wertiger ins
Bewusstsein der dort verweilenden gerückt. Das fließende Wasser wird so mit mehr Sinnen wahrgenommen – es wird nun auch hörbar und spürbar – sogar bespielbar.
Die obere Ebene des Stadtraumes wird gleichfalls aufgewertet und weitreichender aktiviert –
so wird der ehemalige Bürgersteig in Achse der Hermannstraße aufgeweitet und bildet damit den Feuerseeplatz als Pendant zur Johanneskirche. Damit dort ein sitzendes Verweilen stattfinden kann, wird in diesem Teilstück ein ca. 1,20m hoher bepflanzbarer Mauerstreifen eingefügt, welcher die Fahrzeuge der Rotebühlstraße optisch wie akustisch etwas in den Hintergrund dimmt.
Der überwiegende Teil des im Durchschnitt etwa 8m breiten „Grünzuges“ (Wiesenfläche zwischen den Baumreihen), welcher zweireihig von Platanenalleen begrenzt wird ebenfalls stadträumliche bzw. platzwirksame Nutzungen erhalten – so wird im westlichen Teil z.B. eine Boulebahn angeordnet, während in der östlichen Hälfte eine Skaterbahn mit diversen dort üblichen Bauteilen realisiert werden soll.
Somit werden dort Flächen aktiviert, welche bisher nicht nutzbar waren, welche nur am Rand bzw. außerhalb des denkmalgeschützten Ufers liegen und einen gleichfalls wichtigen Beitrag zur Steigerung der Attraktivität dieses stadträumlichen Identitätspunktes „Feuerseeplatz“ liefern.
Somit werden in einem Zuge drei neue Plätze und Platzräume geschaffen, welche alle samt in dieser Form bisher nicht vorhanden sind und jeweils ganz unterschiedliche Funktionen, Charakter sowie Anordnungen aufweisen:
– das elegant und weit gespannte Holzdeck am Wasser
– die beiden zwischen den Platanen reihen geschaffenen „bespielbaren stadträumlichen
Bereiche“ der Boulebahn sowie der Skaterfläche
– sowie der ebenfalls neue „Feuerseeplatz“ als Pendant zur Johanneskirche in Achse der
Hermannstraße