Allgemeine Baubeschreibung:
STIHL beabsichtigt den Neubau eines Verkaufs- und Ausstellungsgebäudes in Waiblingen-Hegnach, welcher an die Fa. „endress Motorgeräte GmbH“ vermietet werden soll. Der Neubau soll als Musterhändler entsprechend den Vorgaben von STIHL-Vertrieb und Marketing realisiert werden.
· Ausstellung, Verkauf, Werkstatt und Lager: als eingeschossige Halle; BGF-Fläche ca. 610m², lichte Raumhöhe ca. 5,00 m
· Technik- und Sozialräume: zweigeschossiger Baukörper; BGF-Fläche EG ca. 190m², 1.OG ca. 180m²; Geschosshöhe EG 4,00m; 1.OG 3,00m
· Wirtschaftshof (überdacht) und allseitig umschlossen: BGF-Fläche ca. 155m², lichte Raumhöhe ca. 3,50m
· Außenanlagen: Grundstücksgröße 3.743 m², Fläche der Außenanlagen ca. 3.130m², 13 KFZ-Stellplätze mit Zufahrt, Außenvorführplatz teilüberdacht und mit einer Schallschutzwand versehen, Rasenflächen und Baumbepflanzung
Städtebauliche Lage:
Der neue STIHL-Händler Gebäude für die Fa. endress Motorgeräte GmbH (als Mieter und Nutzer) markiert den nördlichen Ortseingang zum Stadtteil Hegnach. Das Gebäude ist südlich des REWE-Lebensmittelgebäudes angeordnet und gegenüber der östlich des Grundstückes vorbeiführenden „Neckarstraße“ zurückgesetzt. Zwischen Gebäude und Straßenraum ist eine Baumreihe aus mindestens 3 hochstämmigen Bäumen geplant. Die Erschließung des Grundstückes findet über die zum Wohngebiet angrenzende Flurstraße statt.
Von Süden fährt man auf das Grundstück wo sich nach Westen orientiert die 13 Stellplätze befinden. Entlang dieser Stellplätze werden ebenfalls mindestens 3 hochstämmige Bäume gepflanzt werden. Von Westen aus wird auch das neue Gebäude erschlossen. Im Süden dieser Fassade liegt der Windfang, durch den die Kunden den Verkaufsraum betreten. Im mittleren Bereich ist der Werkstattzugang angeordnet. Anschließen folgt der kleine Vorführ- und Probelaufbereich. An dieser Stelle wird durch Bodenbeläge im Außenbereich auch ein sog. Kurzschluß zum REWE-Parkplatz ermöglicht (da dieser Parkplatz auch einen Zugang zum nördlich angrenzenden Flurweg besitzt. Der Vorführbereich besitzt ebenfalls eine Schallschutzwand – wie im Schallschutzgutachten zum Bebauungsplan beschrieben. Im Norden des Gebäudes – also in Richtung des Lebensmittelmarktes – schließt sich der Wirtschaftshof an das Gebäude an. Bei diesem Bereich handelt es sich um einen allseitig umschlossenen und überdachten Außenbereich.
Gebäudetypologie und Entwurfsgrundlage
Der Verkaufsraum wie auch der Werkstattbereich besteht aus einem ca. 5m hohen und im Grundriss nahezu quadratischen Raum in den ein Lagerbereich als feste Konstruktion und Trennung beider Bereiche eingestellt ist. Der Ausstellungsbereich zeichnet sich durch große Öffnungen aus Glas aus. Diese Schaufenster werden durch großzügige Vordächer und Seitenleibungen aus hell lackierten Metallblechen (oder Betonfertigteilen) markiert. Die geschlossenen Wandbereiche bestehen aus Ortbetonwänden die nach außen einen Vollwärmeschutz erhalten. Der Putz soll farblich dunkelgrau behandelt sein.
Im Norden schließt sich ein zweigeschossiger Gebäudeteil an. In diesem sind im Grundriss sep. Werksattbereiche wie Waschhalle, Prüfraum, Motorentestkabine, Schleifraum sowie einem Betreibsmittellagerraum befinden. Im Obergeschoß befindet sich der Schulungs- und Sozialraum, die Sanitär- und Umkleindebereich sowie die gesamte Haustechnik.
An diesem Gebäudeteil nördlich angelagert befindet sich der Wirtschaftshof. Der Zugang wird über zwei ca. 4.50m breiten und ca. 3m hohen Schiebetore gewährleistet. Die Nordfassade des Wirtschaftshofes besteht aus einem offenmaschigen Material (Lochblech/streckmetall).
Baukonstruktion – Aufbau der einzelnen Bauteile:
Bodenplatte:
· Bodenbelag bestehend aus einer 2-Komponenten-Kunstharzbeschichtung (z.B. weiß) auf einer Ausgleichsspachtelung
· 20cm starke Stahlbetonplatte (flügelgelättet und oberflächenfertig); als Bauteilaktivierung mittels REHAU-Wasserrohren durchzogen
· Dämmung druckfest, ca. 10cm WLG 038 XPS Styrodur (Stärke und WLG nach EnEV-Anforderung); oder alternativ z.B. 20cm Schaumglas WLG 045
· Drainage- und Ausgleichsschicht nach geologischen und statischen Anforderungen
· Im Bereich des Windfanges wird eine Bodenvertiefung zum Einlegen einer sog. Sauberlaufmatte (Aluminium-Bürsten-Rollrost; ca. 6qm) ausgeführt
· Im Bereich der Waschhalle und des Waschplatzes im Wirtschaftshof wird jeweils ein Gefälle zum Bodeneinlauf ausgeführt
Außenwände:
· 25cm starke Stahlbetonwandscheiben, rauminenseitig als sichtbarbleibende Oberfläche
· 18cm Mineralwolldämmung WLG 035 (bzw. nach EnEV-Anforderung), gedübelt nach Herstellerangaben
· Gewebespachtelung und Oberputz (Filzputz, max. Korngröße 3mm)
· Silikatanstrich, dunkelanthrazit bzw. nach Herstellerrichtlinien für WDVS)
Glasfassade:
· Pfosten-Riegel-Glasfassade; U-Wert =1,4 W/(m²K); Pfosten und Riegel aus offenen Stahlwalzprofilen oder Leimhol
· Öffnungsflügel als Klapp- oder Kippflügel mit Öffnungsgestänge/Handbetrieb
· Nord-Ostfassade der Werkstatt erhält eine vorgesetzte stehende Preß- bzw. Profilglas-Schalung
· Süd-Westfassade der Werkstatt erhält ein vertikales Sektionaltor mit semitransparenten Sekmenten
Windfang:
· Der Windfang besteht aus einer vorgesetzten Ganzglaskonstruktion und 2 Automatik-Schiebetürpaaren
Decke über den „eingestellten“ Lagerräumen:
· 18cm starke Stahlbetondecke
· Oberfläche Flügelgelättet
· 2-Komponeten-Epoxidharzanstrich
Wände dieses Lagerbereiches:
· 11,5cm starke Kalksandsteinmauer in sichtbarer Oberflächenqualität
· Türen: stumpf einschlagende Holztürblätter (lackiert) in eine der Mauerwerkswandstärke entsprechende Blockzarge, mittels einer max. 10mm starken Schattenfuge flächenbündig in die Wand gefügt.
Decke über den technischen Nebenräumen des Werkstattbereiches:
· Bodenbelag bestehend aus einer 2-Komponenten-Kunstharzbeschichtung (z.B. weiß) auf einer Ausgleichsspachtelung; Umkleide- und WC-Bereiche in der Oberfläche mit Quarzeinstreuung für die Rutschfestigkeit R11/12
· 24cm starke Stahlbetondecke
· Im Bereich der Dusch- und Sanitärräume mit einem Bodengefälle zum bodenbündig eingebauten Ablauf
Dach über Werkstatt und Ausstellung/Verkauf: (Oberlichtbänder)
· Tragwerk aus Stahlwalzprofilen St37, HEA-400 bzw. nach statischen Erfordernissen) im Achsraster von ca. 5m
· Stahltrapezblech mit feinperforierung zur schallakustischen Aktivierung, Oberfläche Reinweiß (3% Gefälle)
· Bituminöse Dampfsperre auf ebener schalung
· 22cm mineralische Dämmung WLG 035 bzw. nach EnEV-Anforderungen
· 2 lagige bituminöse Abdichtung
· Schutzlage
· Substratschicht + Moos-Sedum-Saat frü extensive Begrünung; Im Attikarandbereich mit einer ca. 50xm breiten Kiestraufe 16/32-Körnung
· Sekuranten nach DIN
Dach über Technik und Sozialbereich: (Oberlichtkuppel)
· 24cm starke Stahlbetondecke
· Dampfsperre, bituminös
· 20cm starke mineralische Dämmung (mittlere Dämmstoffstärke), als Gefälledämmung 2-3% Neigung
· 2-lagige bituminöse Abdichtung
· Schutzlage
· Substratschicht + Moos-Sedum-Saat für extensive Begrünung; Im Attikarandbereich mit einer ca. 50xm breiten Kiestraufe 16/32-Körnung
· Sekuranten nach DIN
Abgehängte Decken im Innenraum
Im Ausstellungs- und Verkaufsraum wird beabsichtigt über dem Thekenbereich ein abgehängtes Deckensegel zu realisieren. Ebenso wird es im Sozialraum eine abgehängte GK-Decke (orthogonale Lochung + Schallabsorberflächen darüber) geben. Weiter werden die Sanitärräume sowie die beiden Umkleideräume mit einer abgehängten GK-Decke ausgestattet.
Wände des zweigeschossigen Nebenraumbaukörpers
· 25cm starke Stahlbetonwandscheiben, rauminenseitig als sichtbarbleibende Oberfläche
· 20cm Mineralwolldämmung WLG 035 (bzw. nach EnEV-Anforderung), gedübelt nach Herstellerangaben
· Gewebespachtelung und Oberputz (Filzputz, max. Korngröße 3mm)
· Silikatanstrich, dunkelanthrazit bzw. nach Herstellerrichtlinien für WDVS)
Nichttragende Trennwände innerhalb dieses Baukörpers
· 11,5cm starke Kalksandsteinmauer in sichtbarer Oberflächenqualität
Türen: stumpf einschlagende Holztürblätter (lackiert) in eine der Mauerwerkswandstärke entsprechende Blockzarge, mittels einer max. 10mm starken Schattenfuge flächenbündig in die Wand gefügt.
· Oberflächen zu den Sanitärräumen gefliest
· Die Trennwand zwischen Verkaufsraum und Werkstatt ist im Erdgeschoß mit Glasdoppeltüren und seitlichen Festverglasungen ausgeführt (Türen aus Stahlrahmen). Ab einer Höhe von ca. 2,50m über Fertigfußboden ist diese Wand im Trockenbau geschlossen (zweiseitig mit GK beplankte Trockenbauwand, Zwischenlage gedämmt)
Dach über dem Wirtschaftshof
· Stahltrapezblech auf Stahlträgern nach statischer Erfordernis
· Kalt-/außenraum
Vordächer um die Schaufensterbereiche
· Stahlunterkonstruktion
· Beplankende Bleche reinweis lackieret
· Beleuchtung flächenbündig eingelassen
· Alternativ als Betonfertigteile (weiß eingefärbter Beton); Ausbildung der wasserführung mit entsprechenden Absätzen und Fugen auf der Oberseite
Schallabsorberwand am Vorführplatz
· 20cm starke Stahlbetonwandscheiben, rückseitig/innenseitig schallakustisch wirksame Oberfläche (entweder durch gelochte Blechpaneele oder durch einen entsprechend eingebauten liegenden Hochlochziegel)
Nordfassade des Wirtschaftshofes/Schiebetore
· Stahlprofilrahmen, beplankt mit Lochblech oder Streckmetall, dunkel lackiert (wichtig hierbei ist der Öffnungsanteil für die natürliche Durchlüftung dieses Bereiches)
Fahrbahnen
· Asphaltierte Oberfläche
· Schottertragschicht; Unterbau entsprechend der Traglast
· Zzgl. den entsprechenden Fahrbahnmarkierungen (Pfeile, Punktreihen oder Strichen)
· Entlang der Glasfassaden werden Entwässerungsrinnen geführt (BIRCO oder gleichwertig) um die 15cm Höhenunterschied zur wasserführenden Schicht einzuhalten.
· Bircorinnen werden ebenfalls am Übergang zwischen den Fahrbahnen auf dem Grundstück und dem Übergang zu den öffentlichen Verkehrsflächen ausgeführt.
Parkplätze und Fußwegbereiche
· Versickerungsoffene Beläge; Betonwerksteinpflaster in ggf. zweierlei Farben (grau und dunkelanthrazit)
· Es werden 13 senkrechtparker mit 2,50m Breite ausgeführt.
Schallschutz:
Im Zuge des Bebauungsplanverfahrens wurde ein Schallschutzgutachten erstellt, das eine minimale Gebäude-/Attikahöhe zur Neckarstraße von 6,00m fordert. Im Bereich des Gebäudes wird dies eingehalten.
Im Bereich des wirtschaftshofes wird diese Höhe um ca. 75cm unterschritten.
Vor dem Hintergrund, dass es eine Baugrenze gibt – nicht aber eine Baulinie, kann das zu bauende Gebäude also kleiner als das im B-Plan dargestellte Baufenster sein.
Der sog. Wirtschaftshof könnte somit auch nur ein Vordach erhalten. Aus sicherheitstechnischen und optischen Gründen erhält der Wirtschaftshof eine Außenwand, die in Richtung REWE-Lebensmittelmarkt auch offenmaschig ausgeführt wird (vgl. sog. Streckmetall oder Lochblech). Der Wirtschaftshof ist im baurechtlichen sinne also ein Außenraum. Der Schallschutz wird durch die etwa 5,25m hohe Wand also gegenüber gar keiner Außenwand deutlichst verbessert. Vor diesem Hintergrund wird diese geringfügige Unterschreitung der Attikahöhe begründet.
Außenanlagen
13 Stellplätze aus Betonverbundpfalster; Zufahrt aus Asphaltbelag und Straßenunterbau, Außenvorführbereich mit Betonpflaster, teilweise überdacht, Bäume nach den Vorgaben des Bebauungsplanes (mind. 6, bis max. 10 Stk.), Rasenflächen, Außenbeleuchtung, Werbestelen und Hinweissschilder.
Stuttgart den 17. Februar 2010